Am 13. und 14.07. stand der Münchner Odeonsplatz ganz im Zeichen der klassischen Musik. Nach dem Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks unter Cristian Măcelaru waren es am Samstag Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker, die die Zuschauer begeisterten.
Nach herrlichem Wetter am Freitag begann der Samstag-Abend mit bangen Blicken gen Himmel. Noch um 18:00 Uhr ging ein Wolkenbruch nieder,
begleitet von heftigem Donnergrollen. Doch dann zeigte sich, dass auch Petrus ein Klassikfan ist und die Sonne kam wieder zum Vorschein.
Das Orchester ist erhaben platziert in der farbenprächtig illuminierten Feldherrnhalle. Hier, am Ende der Fußgängerzone, flankiert von
Residenz samt Hofgarten und der Theatinerkiche wurde bis weit in die Ludwigstraße hinein bestuhlt. Die einzigartige Atmosphäre dieses prächtigen Platzes, die ausgezeichnete Akustik und die
stilvolle Illumination machen „Klassik am Odeonsplatz“ zu einem einzigartigen Event. Natürlich war auch der zweite Abend mit 8.000 Gästen (darunter zahlreiche „Prominente“) wieder restlos
ausverkauft, obwohl im Vorfeld ja bereits bekannt war, dass der vom Münchner Publikum besonders verehrte David Garrett leider aus Gesundheitsgründen absagen musste. Mit Juan Diego Flórez wurde
für die erste Programmhälfte aber ein würdiger Vertreter gefunden. Der Startenor begeisterte mit Arien aus deutschen, italienischen und französischen Opern.
Die zweite Konzerthälfte bildete Rimskij-Korsakows „Scheherazade“, ein farbenreiches Werk, das den Zuhörer mit einer genialen
Instrumentation musikalisch ins Morgenland versetzt. Gergiev erreichte sein Publikum, das ihn und sein Orchester mit lang anhaltendem Applaus in die Nacht entließ.
Unternehmerin Regine Sixt, eine der prominenten Gäste, war am Vortag noch bei der Premiere von „Tosca“ in Regensburg und dann am Samstag
eine von 8.000 Zuschauern in München, die „Klassik am Odeonsplatz“ nicht versäumen wollten. Regine Sixt gründete den Verein für Kinderhilfe “Tränchen trocknen e.V.”, der 2011 in eine Stiftung
umgewandelt wurde. Eine Initiative zur Vebesserung der Gesundheitsbedingungen und Lebensumstände von Kindern in über 115 Ländern.
Ellen Jilg, Dipl.-Wipäd. (Univ.)