Das hätten sich Kronprinz Ludwig und seine Therese 1810 sicher nicht träumen lassen. Auf ein Pferderennen, das anlässlich ihrer Verlobung
ausgetragen wurde, geht das Oktoberfest in München zurück.
Heute kommen mehrere Millionen Besucher aus aller Welt und es wird ein Umsatz in Höhe von einer Milliarde Euro generiert. Egal ob Japaner,
Amerikaner, Australier oder Norddeutscher, viele kommen in Tracht. Dirndl und Lederhose bestimmen das Bild der „Wiesn“. Schön anzuschauen und gerne fotografiert sind auch die Pferdegespanne der
Brauereien, die mit ihren großen Bierfässern ein historisches Flair verbreiten, das natürlich nichts mit der Gegenwart zu tun hat. 6 Millionen Liter Bier könnten auf diese Weise nicht mehr in die
Festzelte gebracht werden.
Wochenende und schönes Wetter sorgen dafür, dass die Theresienwiese bereits am späten Vormittag mit einem Meer von Menschen gefüllt ist
und die ersten Zelte Schilder mit „Wegen Überfüllung geschlossen“ zeigen.
Aber man kann dem großen Trubel durchaus entgehen und das Oktoberfest etwas intimer genießen.
Hier einige Insidertipps dazu:
Starten sie ihren Oktoberfestbesuch schon am frühen Vormittag. Beginnen Sie mit einem Frühstück im Cafe‘ Guglhupf. Süß oder deftig? Hier
kann das Oktoberfest entweder im Drehcafe‘ oder im neu gestalteten Almgarten mit der „Griabig Schick Bar“ beginnen.
Bevor die Wartezeiten am Riesenrad zu lang werden – nur ein kurzer Fußweg
dorthin. Das Oktoberfest kann mit einem der größten mobilen Riesenräder Europas aufwarten. 40 historisch anmutende 6er-Gondeln (davon 2 sogar für Rollstuhlfahrer geeignet) bringen die Besucher in
schwindelerregende Höhe (ca. 50 Meter). Hier bietet sich ein phantastischer Ausblick über die gesamte Festwiese und einen großen Teil der Stadt München. Herrscht der bekannte Föhn sind sogar die
Alpen zu sehen. Die mittlerweile mit Menschen überfüllte Theresienwiese, die Festzelte, die Frauentürme und die Bavaria können von oben bewundert – und natürlich fotografiert werden.
Praktischerweise gibt es mehrere kurze Stopps, selbstverständlich auch auf dem höchsten Punkt. Wer es romantischer liebt, macht diese Fahrt zum Sonnenuntergang – dann allerdings mit längeren
Wartezeiten.
Soll es doch etwas wilder sein? Dieses Jahr feiert der „Predator“ auf dem Oktoberfest seine Premiere. Hier erlebt man Adrenalin pur. Zehn
Gondeln montiert an zwei hydraulisch hochfahrenden Masten, drehen sich bis in 15 Meter Höhe und überschlagen sich, bis die Fahrgäste schließlich kopfüber sind. Die moderne LED-Beleuchtung sorgt
dafür, dass diese Wiesn-Neuheit mit seiner Lichtshow abends ein echter Hingucker ist. Ellen Jilg, Dipl.-Wipäd. (Univ.)