Es ist das Highlight im Januar, die Verleihung des Bayerischen Filmpreises, die heuer zum 40. Mal stattfand. Wie nicht anders zu erwarten
geht Bayern auch hier voran, wird der Deutsche Filmpreis doch erst im Mai vergeben.
Die Erfolgsgeschichte des Bayerischen Filmpreises zeigt sich in der Anzahl der hochkarätigen Gäste, die es sich auch bei kalten
Außentemperaturen nicht nehmen ließen, die letzten Schritte zum ehrwürdigen Münchner Prinzregententheater im Freien zurückzulegen. Der Bayerische Filmpreis ist mit Preisgeldern von insgesamt
300.000 € dotiert und wird in 13 Kategorien vergeben, darunter der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten. Für Markus Söder war es der erste Auftritt als neugewählter Ministerpräsident
vor diesem Publikum, den er mit Bravour absolvierte. Gutgelaunt hielt er die Laudatio auf Hollywood-Star Roland Emmerich (Ehrenpreisträger), der mit seinem Ehemann Omar de Soto neben ihm in der
ersten Reihe Platz genommen hatte. Markus Söder würdigte Roland Emmerich, der zwar kein Bayer sei, aber aus München kommend die Welt eroberte. Seine Karriere begann ja tatsächlich in München, wo
er die Hochschule für Fernsehen und Film besuchte und dann als Autor, Produzent und Regisseur mit Blockbustern wie „Stargate“, „The Day After Tomorrow“, „Independence Day“ und „Master of
Desaster“ weltweit bekannt wurde. Markus Söder bekannte, dass er ein großer Fan von Blockbustern und natürlich Roland Emmerich ist, aber leider kaum Gelegenheit zu Kinobesuchen hat, dafür aber
gerne Netflix schaut.
Roland Emmerich bedankte sich in seiner Rede ausdrücklich bei seinem Ehemann, der zwei Stunden Ansprachen in Deutsch hörte (ohne die
Sprache zu können) – das müsse Liebe sein. Auch bei seiner mittlerweile 91jährigen Mutter, die nicht an der Preisverleihung teilnehmen konnte, sie aber in Sindelfingen vor dem Fernseher verfolgt,
bedankte sich Roland Emmerich ausdrücklich
Besonders freuen darf sich das Filmpublikum auf „Trautmann“, einen Film über eine deutsche Torwartlegende, der in England nicht nur jedem
Fußballfan ein Begriff ist, der aber in Deutschland kaum bekannt ist. Robert Marciniak erhielt einen der mit je 100.000 € dotierten Produzentenpreise für diesen Film, der am 14. März in die Kinos
kommt.
Keine Überraschung war der Preis für die beste Regie (dotiert mit 10.000 Euro) für Caroline Link. Ihr Film „Der Junge muss an die frische
Luft“ basiert auf der Biografie von Hape Kerkeling und wurde mit mittlerweile zwei Millionen Besuchern zum absoluten Megahit. Caroline Link, Julius Weckauf (er spielt Hape bravourös) und
natürlich Hape Kerkeling selbst kamen zur Preisverleihung auf die Bühne.
Max Hubacher erhielt den Preis als bester Nachwuchsdarsteller für seine Rolle als Willi Herold im beeindruckenden Schwarz-Weiß- Film „Der
Hauptmann“. Er erzählte, dass seine Großmutter Erika, er nennt sie liebevoll Nonna, jedes Jahr die Übertragung der Filmpreisverleihung im Fernsehen anschaute und dann immer fragte wann er denn
hier mal zu sehen sei. Jetzt ist er erstmals dabei, aber leider ist seine Großmutter letzten Sommer verstorben und kann es so nicht mehr miterleben.
Alle Preisträger bekamen bei erstmaliger Auszeichnung als Preissymbol den bayerischen Oscar, den „Pierrot“, eine Figur der
Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Ellen Jilg, Dipl.-Wipäd. (Univ.)